„Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir.“ (Psalm 86,13)
Dieser Leitsatz begleitete uns Franziskanerinnen von Schönbrunn, Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung, durch unser Sachkapitel vom 06.06.2017 bis 10.06.2017. Das Sachkapitel hatte die Aufgabe, unser franziskanisches Leben in Gemeinschaft zu überprüfen, unsere Aufgaben im Hinblick auf die Erfordernisse der Zeit zu aktualisieren und neue Impulse für die weitere Jahre zu setzen. Ein Sachkapitel findet alle drei Jahre statt.
Vorsitzende des Sachkapitels war Generaloberin Sr. Maria Benigna Sirl. Als Moderator und Geistlichen Begleiter des Sachkapitels konnten wir wieder Pater Claudius Groß ofm gewinnen.
15 Schwestern waren Mitglieder des Sachkapitels, entweder aufgrund ihrer Leitungsaufgabe oder weil sie von der Gemeinschaft der Schwestern zur Mitarbeit beim Sachkapitel delegiert wurden. Wir haben uns im Vertrauen auf die Gegenwart und Gnade des dreieinen Gottes im Sachkapitel mit Fragen und Herausforderungen befasst, vor die unsere Kongregation sich aktuell gestellt erfährt. Nachdem in den zurückliegenden Jahren mit der Gründung der Viktoria-von-Butler-Stiftung einschneidende Änderungen realisiert wurden, standen weitere Entscheidungen an; diese wurden entsprechend vorbereitet und beim Sachkapitel behandelt und verabschiedet. Die Identität unserer Kongregation war durch 150 Jahre von der Sorge für Menschen mit Behinderung bestimmt und geprägt. Im Prozess der Ablösung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tritt dies seit längerem zurück. Andere Aufgaben stellen sich ein; das Lebensalter vieler Schwestern und die geringe Zahl lassen uns fragen, worin wir „Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung“ unsere Berufung und Sendung sehen und wie wir diese leben können.
An einem Tag waren alle Schwestern zur Mitberatung eingeladen, als es um die Frage des Lebens der Schwestern im Alter ging. An einem weiteren Tag waren Schwestern zu einem Thema geladen, das sensible Fragen des Lebens und Wirkens von uns Schwestern behandelte.
Das Sachkapitel hat in ruhiger und gelassener Atmosphäre seinen Auftrag wahrgenommen. Wir haben miteinander gebetet, miteinander gelacht, miteinander getrauert, miteinander uns ausgetauscht zu wichtigen Fragen und haben gemeinsam Antworten gefunden.
Der Schlusssatz des Dokuments zum Sachkapitel lautet: „Gott hat etwas mit uns vor, aber wir wissen noch nicht, wohin der Weg uns führt…….“
Als Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung beten wir vertrauensvoll: „Weise uns, Herr, deinen Weg; wir wollen ihn gehen in Treue zu dir.“ (vgl. Psalm 86,13).