Unsere Franziskanische Spiritualität
Franziskus von Assisi (1182 – 1224) lebte wie kein zweiter das Evangelium, das Jesus Christus in seinem Wort, seinen Taten, seinem Leiden, Sterben und Auferstehen verkündet hat. Selbst arm und klein geworden, wird Franziskus zum Bruder der Armen und Ausgegrenzten. Es schließen sich ihm Brüder an, die seine Haltung und Lebensweise teilen. In der Lebensregel, die Franziskus für seine Brüder aufgeschrieben hat, haben wir Franziskanerinnen von Schönbrunn eine verbindliche Richtschnur für unser Leben.
Persönlich und als Gemeinschaft besinnen wir uns auf die unserem Ordensleben zugrundeliegende Spiritualität: Das Leben aus dem Evangelium und der daraus erwachsende Auftrag der Solidarität mit Armen (Menschen, die der Hilfe bedürfen, vgl. Konstitutionen und Weisungen 130-132 der Kongregation).
„Ihr seid gesandt, unseres Herrn Jesu Christi heiliges Evangelium zu leben, einander zu lieben, den Menschen den Frieden zu bringen, und die Botschaft von der Auferstehung zu verkünden.“ (nach Franziskus von Assisi)
Wir orientieren uns dabei an der Glaubenspraxis des heiligen Franziskus und der heiligen Klara. Unsere franziskanische Lebens- und Glaubenspraxis speist sich aus dem Dreischritt Krippe – Kreuz – Altar. Diese Bilder stehen für die wirksame göttliche Gegenwart in unserer Menschenwelt:
Krippe = Menschwerdung Gottes
Kreuz = Erlösung für die Menschheit
Altar = wirksame Gegenwart Gottes
Dieser Dreischritt ist der anschauliche Ausdruck für die von Gott der Menschheit geschenkte Erlösung, in seiner Menschwerdung, im Kreuz und Auferstehen und in seiner bleibenden Gegenwart in den Sakramenten, besonders in der Eucharistie. Krippe – Kreuz – Altar waren für Franziskus sprechende Symbole: Er hat sich selber ansprechen lassen und wollte anderen die Erfahrung dieser Heilswirklichkeit anschaulich öffnen. Darum ging es Franziskus für sich und seine Brüder und Schwestern sowie für alle Christen; es war sogar sein äußerst innerster Wunsch, dass alle Menschen der Welt diesen Christus für ihr Leben finden und gewinnen könnten.
„Höchster, glorreicher Gott, erleuchte die Finsternis meines Herzens und schenke mir rechten Glauben, gefestigte Hoffnung und vollendete Liebe. Gib mir Herr das (rechte) Empfinden und Erkennen, damit ich deinen heiligen und wahrhaften Auftrag erfüllte. Amen.“
(Franziskus von Assisi)
Franziskus und Klara
Achthundert Jahre bewegtes Leben, voller Überraschungen und neuen Aufbrüchen – das ist die Geschichte der franziskanischen Bewegung. Diese schreibt sich fort, auch heute. Weltweit wird immer wieder von Schwestern und Brüdern sowie von engagierten Christen darum gerungen, wie sich der Auftrag und die Spiritualität des heiligen Franziskus und der heiligen Klara in die Gegenwart übersetzen lassen. Die Kleine Stadt Assisi, am Monte Subasio gelegen, ist Heimat des heiligen Franziskus und der heiligen Klara und damit auch geistige Heimat einer jeden Franziskanerin und eines jeden Franziskaners.
Lernen Sie die großen Heiligen der franziskanischen Bewegung kennen: