Ordensfrau werden
„Es geht nicht darum, ob sich die Aufzunehmende berufen fühlt und aufgenommen werden will, sondern, ob sie berufen ist und aufgenommen werden soll, weil sie auf Eingebung des Herrn zu uns kommt, mit dem Willen, dieses Leben anzunehmen.“
(Konstitutionen 2. Kap. Nr. 4 und Regel 2. Kap. Nr. 4)
Wir sind Ordensfrauen, weil wir uns von Gott gerufen und angesprochen fühlen, weil wir unseren Glauben und unser Leben mit anderen teilen wollen und weil wir Ordensleute kennen gelernt haben, die überzeugend ihr Christsein gelebt und uns dadurch begeistert haben.
Bis man sich endgültig an unsere Gemeinschaft und an Gott in der „Ewigen Profess“ bindet, hat jede Schwester neun Jahre, in denen sie in die Gemeinschaft hineinwachsen kann. In diesen Jahren wird sie von Schwestern der Gemeinschaft begleitet, die sie darin unterstützen, ihren Weg und ihre persönliche Berufung zu entdecken, zu verstehen und zu leben.
Die interessierte Frau wird schrittweise in die Gemeinschaft hineingenommen. Nach einem Mitleben oder Kloster auf Zeit folgt eine Zeit, in der sie regelmäßig in Kontakt mit uns steht und in der Folge mit uns zusammenlebt. Bei der Einkleidung erhält die Kandidatin dann ihren Ordensnamen und die Ordenskleidung und lernt unsere Art zu Leben und zu Arbeiten kennen, vertieft ihre persönliche Spiritualität und wächst in Komunikation mit der Gemeinschaft in den Geist, die Religiosität und Lebensform als franziskanische Ordensfrau hinein.
Ist die Entscheidung für diesen Lebensentwurf für die Schwester und für die Gemeinschaft stimmig, dann verspricht sie – erst zeitlich befristet, dann auf Lebenszeit – „ewig“ – Christus im Ordensleben nachzufolgen nach der Regel des Heiligen Franziskus und unseren Konstitutionen, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und gelobt, dies in Armut (Einfachheit), in Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen und in Gehorsam gegenüber Gott und den Menschen zu leben.