Sr. Maria Georgine Hegenberger + 20.06.2017

Sr. Maria Georgine Hegenberger ist am 08.Juni 1950 in unser Kloster der Franziskanerinnen von Schönbrunn eingetreten. 67 Jahre gehörte sie unserer Gemeinschaft an.  Nun  ist sie,  nach einem jahrelangen Weg des Krankseins, im Alter von 87 Jahren verstorben. Sie ist bewusst und vorbereitet hinübergegangen in die Ewigkeit. „Ich bin bereit zum Sterben. Ich habe mein Leben gelebt und es war schön“, so sagte sie immer wieder. Geboren ist sie in Dietfurt in der Oberpfalz und wuchs dort im Kreis von 15 Geschwistern auf. Zwei ihrer leiblichen Schwestern, sie sind schon gestorben, sind ebenfalls Ordensfrauen in Schönbrunn gewesen. In ihrem Testament, das sie am Tag ihrer Ewigen Profess, an dem sie sich auf Lebenszeit Gott geweiht und an die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Schönbrunn gebunden hat, formulierte sie es so: „Gott sei gepriesen, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, dass er mich in Liebe in seine Nachfolge berufen hat. Ich möchte mein Leben führen in Liebe bis zu dem Tag, da mich Gott heimführen wird in die ewige Liebe, in den ewigen Frieden.“

Die Schwerpunkte ihrer beruflichen Tätigkeit als Krankenschwester waren 27 Jahre Dienst für geistig und mehrfachbehinderte und pflegebedürftige Männer in einer Gruppe des heutigen Franziskuswerk Schönbrunn. Daran schlossen sich 15 Jahre Tätigkeit im medizinischen Dienst an, in dem sie für die Organisation im interdisziplinären medizinischen Fachbereich eine Koordinationsstelle einnahm. Dabei hatte sie Tag und Nacht telefonischen Bereitschaftsdienst. Sie war sowohl für die Schwestern, wie auch für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Franziskuswerk Schönbrunn, die Kontaktperson in medizinischen Notfällen.Sie organisierte den ärztlichen Einsatz in Notfällen und organisierte terminlich die unterschiedlichen medizinischen Maßnahmen. In dieser Aufgabe war sie bis zum 70. Lebensjahr sowohl für die hausärztliche Gemeinschaftspraxis, als auch für die verschiedenen Konsiliarärzte  eine wichtige Koordinierungsperson. Nachdem der Neuorganisation dieses Dienstes, übernahm sie noch bis zum 80. Lebensjahr für die Mitschwestern die Rufbereitschaft in medizinischen Notfällen und organisierte die Termine bei den Konsiliarärzten.

Sr. Maria Georgine gab im Lebens alles. Ihre Kraft, ihre Herzlichkeit, ihre Hilfsbereitschaft, ihre Fähigkeiten, ihr Können, sie teilte aus, von dem was ihr eigen war und sie ging dem Tod mutig entgegen. Der hl. Paulus schreibt im Korintherbrief 2 Kor 9, 6-11: „Wer reichlich sät, wird reichlich ernten“.  Oder anders gesagt, wer großzügig ist, wird auch Großzügigkeit erfahren. So gilt auch ihr das Jesuswort, das wir auf das Sterbebild geschrieben haben, das der Liturgie des Herz-Jesu-Festes entnommen ist: „Ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“  Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester Maria Georgine für ihr Leben in unserer Gemeinschaft, für ihr Wirken und Tun im Auftrag unserer Kongregation und für die Menschen, die sie brauchten. Möge sie Ruhe und Frieden und Heimat finden in Gott, den sie zeitlebens geliebt und gesucht hat.