Schwester Maria Franziska Huber + 20.09.2017
Am 20. September 2017 ist Sr. Maria Franziska Huber im gesegneten Alter von 95 Jahren in Frieden heimgegangen.Still und leise hat sie Abschied genommen, bescheiden und zurückhaltend, wie sie auch im Leben war. Seit ihrem 95. Geburtstag, im Juni diesen Jahres, rüstete sie sich für den Weg in die ewige Heimat. Den Geburtstag feierte sie noch mit ihren Mitschwestern, dann aber hatten wir den Eindruck, dass Sr. Maria Franziska mit dem irdischen Leben abgeschlossen hatte, das Leben war für sie rund geworden, der Kreis hatte sich geschlossen, der Tod durfte kommen, so war der Eindruck. Dies zeigte sich insbesondere auch in ihrem Abschiednehmen von ihrem Bruder, mit dem sie zeitlebens sehr verbunden war. Sr. Maria Franziskas Bruder war zwei Wochen vor ihrem 95. Geburtstag verstorben. Im Bett liegend, hatte sie oft und oft das Foto von ihrem Bruder in ihren Händen, betrachtete es und führte stumme Zwiesprache mit ihm. Ein Vierteljahr nach seinem Tod folgte sie ihm nun in die Ewigkeit nach.
Sr. Maria Franziska wurde 1922 geboren in Harpfetsham, Gemeinde Palling, Kreis Traunstein. In der Taufe erhielt sie den Namen Elisabeth. Im Kindesalter mussten Sr. Maria Franziska und ihr Bruder erleben, dass ihr Vater früh verstarb. Sr. Maria Franziska war damals erst fünf Jahre, ihr Bruder sechs Jahre alt. Die Mutter heiratete nicht mehr und so wuchs Sr. Maria Franziska in enger Verbindung mit Mutter und Bruder auf. Sie unterstützte den Bruder auf dem elterlichen Anwesen bis dieser im Jahr 1952 heiratete. Im gleichen Jahr, im September 1952, trat sie im Alter von 30 Jahren in unser Kloster in Schönbrunn ein. Sie kannte die Schönbrunner Schwestern vom Klostergut Harpfetsham und so war es für sie naheliegend, sich unserer Gemeinschaft anzuschließen und sich nicht nach einem anderen Kloster umzuschauen.
In der Einkleidung am 6. Januar 1954 erhielt sie den Ordensnamen Sr. Maria Franziska. Nach dem zweijährigen Noviziat feierte sie am 8.Januar 1956 die erste Profess und am 21. Januar 1962 die Ewige Profess, die Weihe an Gott und die Bindung an die Ordensgemeinschaft auf Lebenszeit. 65 Jahre gehörte Sr. Maria Franziska unseer Gemeinschaft an. In ihren Aufzeichnungen schreibt sie “ Ich freue mich über jeden Tag, den ich erleben darf und ich nehme jeden Tag bewusst als ein Geschenk Gottes an bis das endgültige Amen für mich gesprochen wird“. Diese Grundhaltung hat Sr. Maria Franziska ausgestrahlt. Mit Freundlichkeit, mit Güte und Hilfsbereitschaft lebte sie unter uns, sie war eine betende Mitschwester, mit stiller Verehrung des Herzens Jesu und voll Vertrauen in die Gottesmutter Maria. So war sie in der Begegnung und so erfüllte sie auch ihre Aufgaben, die ihr anvertraut wurden.
Sie war17 Jahre bei Menschen mit Behinderung tätig und arbeitet 18 Jahre in unserer Filiale Höslwang bei Bad Endorf in Haus und Garten. Die letzten 28 Jahre wohnte sie und war sie tätig im ordenseigenen Altenheim der Schwestern. So lange sie gesundheitlich und altersbedingt in der Lage war, leistete sie ihren Mitschwestern vielfältige Dienste.
Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer Sr. Maria Franziska für ihr Wirken und ihr Dasein in unserer Gemeinschaft und für ihr Lebenszeugnis des demütigen Lebens, des beständigen Betens und des treuen Dienens.
Dein Antlitz, Herr, wird mich mit Freude erfüllen, Psalm 16. Diesen Vers haben wir Sr. Maria Franziska in das Sterbebild geschrieben. Möge sie nun die Freude bei Gott erfahren, die schon auf Erden ihre Kraft war.