Sr. Maria Irenäa Linseisen mit 105 Jahren verstorben
+ Sr. Maria Irenäa Linseisen
Am 20. September 2020, ist unsere liebe Mitschwester Maria Irenäa Linseisen im gesegneten Alter von 105 Jahren heimgegangen in die ewige Heimat bei Gott. Der Kreis eines langen und erfüllten Lebens hat sich geschlossen, so darf man es wohl sagen.
Sie wurde in Willertshausen, Kreis Freising, geboren und erhielt in der Taufe den Namen Magdalena. Mit 21 Jahren trat sie am 02.März 1936 in das Kloster der Franziskanerinnen von Schönbrunn ein und erhielt bei der Einkleidung den Ordensnamen Schwester Maria Irenäa.1946 legte sie die ewige Profess, die Profess auf Lebenszeit ab.
42 Jahre arbeitete Schwester Maria Irenäa, die aus einem Bauernhof kam, in Schönbrunn in der Landwirtschaft, vorwiegend im Gut Häusern bei Markt Indersdorf. Als die dortige Landwirtschaft verpachtet und am Ort die heutige Akademie Schönbrunn entstand, kehrte Sr. Maria Irenäa 1978 zurück in das Mutterhaus Schönbrunn. Im heutigen Franziskuswerk Schönbrunn arbeitet sie fortan als Hilfskraft noch viele Jahre zusammen mit Mitschwestern in der Begleitung und Betreuung für Menschen mit Behinderung.
Selbst alt geworden, verrichtete Schwester Maria Irenäa ab Februar 1994 in der Betreuung und Pflege ihrer Mitschwestern im Schwesternaltenheim St. Raphael noch viele kleine Tätigkeiten. Seit dem Jahr 2011 wurde sie dann selbst in unserem Schwesternaltenheim betreut, menschlich zugewandt, aufmerksam für ihre Interessen und Wünsche und mit viel Wertschätzung für ihre Lebenserfahrung und ihre Geschichte. Mitschwestern und Mitarbeiterinnen haben unserer Schwester Maria Irenäa noch einen schönen Lebensabend bereitet.
Wir werden Schwester Maria Irenäa in Erinnerung behalten als eine naturverbundene Schwester, die bis ins hohe Alter mit wachem Interesse und Aufmerksamkeit das Geschehen in Kirche und Gesellschaft verfolgt hat. Sie nahm das Geschehen der großen Welt, wie auch die Themen hier in Schönbrunn, im Pfarrverband und in unserer Gemeinschaft, hinein in ihr Beten. Die Anliegen von Kirche und Welt vor Gott bringen im stellvertretendem Gebet, es war ihr Apostolat im Alter, sie hat es mit Leben erfüllt.
„Meine Seele preist die Größe des Herrn“, diesen Vers aus dem Magnificat, dem großen Lobgebet, das wir täglich bei der Vesper singen, haben wir Schwester Maria Linseisen ins Sterbebild geschrieben. Maria, die Gottesmutter hat diesen Lobpreis gebetet, es war ein Gebet, das auch unsere Mitschwester getragen hat.
Ein langes und reiches Leben war Schwester Maria Irenäa geschenkt. Es hat viel Schönes geborgen und manches Schwere und vielleicht auch Leidvolle darin wollte ebenso getragen werden. Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester für ihr Lebenszeugnis, für ihr Leben, Beten und Dienen in unserer Gemeinschaft mit einem ewigen „Vergelt’s Gott“.