Franziskus in unserer Mitte

      

Kreuz, Evangelienbuch, Franziskus in der Mitte

im Refektor der Franziskanerinnen von Schönbrunn

 

Heute feiern wir den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Und wir feiern den Gedenktag des heiligen Franziskus, der am 3.Oktober 1226 starb. Erinnerung wachhalten – das wollen diese Tage.

Franziskus von Assisi ist einer, der die Botschaft Gottes in seine Zeit hinein und darüber hinaus erlebbar machte. Auf dem Weg zu seiner Menschwerdung war er ein Unruhegeist und Sucher, ein Hörender und Gehorchender, ein Mensch, der um seine Menschwerdung ringt. Da gibt es die Zeichen am Wege, die Kreuzungen, die zur Entscheidung führen. Franziskus wurde Mensch, so sehr, dass viele in ihm den Christus entdeckten
oder ihre eigene Sehnsucht nach Menschsein. Das Geheimnis, das Franziskus prägte, ist die Liebe Gottes, die Mensch wurde. „Und das Wort ist Fleisch geworden“, damals in Bethlehem und je neu in den Menschen, die sich für dieses Wort öffnen, es annehmen und aufnehmen. Franziskus lässt sich herausrufen aus den Plänen seines Vaters und aus den eigenen Träumen. Franziskus sucht im Evangeliumbuch die Orientierung für seinen Weg.


Vielleicht hilft Franziskus uns auch heute, an einem Tag, an dem wir uns erinnern, dass Mauern fallen können und menschenunwürdige Systeme ihre Macht verlieren, dass wir dankbar sind für unser Menschsein. Die Kraft der Freiheit und das geschenkte Leben kann uns für die Menschen in unserem Land öffnen. Lassen wir uns von Franziskus einladen zum Hören und Gehorchen zum Menschsein.