Statement der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft (INFAG) zu dem Konflikt im Nahen Osten und den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland

Ihrem Leitspruch „pax et benum – Frieden und Gutes“ verpflichtet, sind die Mitglieder der Franziskanischen (Ordens)Gemeinschaften erschüttert über die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Insbesondere darüber, dass den palästinensischen und israelischen Angriffen immer mehr Zivilisten, darunter auch viele Kinder, zum Opfer fallen. Wir fordern beide Konfliktparteien auf, die Waffen schweigen zu lassen, die Gewalt zu beenden und die Menschenrechte zu achten. Ein dauerhafter Friede beruht auf einer Gerechtigkeit, welche die berechtigten Interessen von Autonomie und Sicherheit beider Seiten berücksichtigt. Beide Konfliktparteien sind Täter und Opfer zugleich. Eine Deeskalation der Gewalt bezieht daher die komplexe Geschichte des Konfliktes und ihre Wirkmächtigkeit mit ein. Einseitige Polarisierungen, Diffamierungen und Schuldzuschreibungen vertiefen die Gräben, tragen aber nicht zu einer Lösung bei.
Mit großer Sorge sehen wir die antijüdischen Aktionen hier in Deutschland. Eine berechtigte Kritik am Handeln des Staates Israel rechtfertigt in keiner Weise ein gewaltsames Vorgehen gegen unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und ihre Einrichtungen. Wir verurteilen die Angriffe auf Synagogen und den zunehmenden Antisemitismus auf das Schärfste. (EM, MF, SF)

Die Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft (INFAG) ist ein Zusammenschluss der deutschsprachigen franziskanischen Ordensgemeinschaften in Deutschland, Luxemburg und Belgien.