Oktoberrosenkranz

Madeleine Delbrèl spricht dem Gebet eine „unsere Welt verwandelnde Kraft“ zu. Sie sagt: „Heute ist beten die größte Wohltat, die man der Welt erweisen kann.“ Hierzu eine Deutung dieser Worte, die geprägt ist von eigenen Gebetserfahrungen

Das Beten ist zunächst eine Wohltat für mich selbst. Eines ist sicher: Gott braucht mein Gebet nicht. Er weiß überdies, was mir fehlt und wie es um mich steht, – besser als ich es selbst wissen kann. Gottes wegen brauche ich nicht zu beten, aber ich bete um meinetwegen. Je mehr Beten einen festen Platz in meinem Leben hat, desto fester bin ich überzeugt, dass ich mein Leben und alles, was mein Leben wirklich bereichert und letztlich lebenswert macht, selbst nicht machen kann. Das alles ist Geschenk, für das ich offen sein, bei dem ich mitwirken, das ich aber letztlich nicht entscheidend beeinflussen kann. Wenn ich vor einem Problem stehe, bringe ich dieses Problem in meinem Gebet vor Gott. Und ich staune, wie sich Vieles in meinem Leben, auch Schweres und Belastendes, zum Guten wendet. Das Gebet ist eine Wohltat für mich selbst, für meine Mitmenschen für die ich bete und schließlich für das, was weltweit geschieht.

Der Oktober ist der Rosenkranzmonat. Dieses Perlengebet ist uralt, geht bis zu den Anfängen des Christentums zurück. Es ist ein meditatives Gebet, gibt Kraft für den Alltag, Trost in Krankheit, Trauer und Leid. Von Montag bis Freitag beten wir Schwestern in der Kirche St. Josef am Abend um 17:00 Uhr gemeinsam mit anderen Gläubigen das Rosenkranzgebet und vernetzen uns mit den vielen Menschen, die weltweit beten. Wie Madeleine Delbrél sind auch wir davon überzeugt: «Heute ist beten die größte Wohltat, die man der Welt erweisen kann.»“