Die O-Antiphonen im Stundengebet der Kirche
Die Tage vom 17.–23. Dezember sind durch die sieben O-Antiphonen in der Vesper besonders herausgehoben. In ihnen wird Jesus Christus unter Bildworten und Titeln angerufen, die im Alten Testament dem erwarteten Messias zugesprochen werden. Die O-Antiphonen haben alle denselben Aufbau. Sie beginnen mit dem „O“, dem bewundernden Ausruf des Staunens über Gottes Heilstaten, die sich in besonderer Weise in Christus, unserem Erlöser, offenbart haben. Dann schließt sich ein messianischer Hoheitstitel aus dem Alten Testament an, der jeweils auf Jesus Christus hin gedeutet wird. Auf diese Hoheitstitel folgt eine Aussage über das, was der Herr tut oder wie er seine Herrschaft ausübt. In dem eindringlichen Ruf »Veni« – Komm! – drückt sich die Heilssehnsucht des Gottesvolkes bis heute aus. Es sind wunderbare Bilder, zum Teil Erinnerungen an das Wirken Gottes an seinem Volk Israel. Text und Melodie sind zu einer Einheit verschmolzen. Wer sich von dieser innigen Einheit erfassen lässt, wird etwas erfahren von der Sehnsucht, mit der diese Tage zum Weihnachtsfest hindrängen. Es geht um das Hören, Singen und Beten dessen, was Ziel unserer Sehnsucht ist.
Am 23. Dezember singen wir
IMMANUEL
du unser König und Richter
Sehnsucht der Völker und ihr Erlöser
Komm und rette uns
Herr, unser Gott!