Nachruf Schwester Maria Baptista Bauer
Am vergangenen Montag, den 10.Januar 2022, ist unsere liebe Mitschwester Maria Baptista im Alter von 85 Jahren heimgegangen in die ewige Heimat bei Gott. Der Kreis ihres Lebens hat sich vollendet. Schwester Maria Baptista sprach in den vergangenen Monaten oft von ihrem Wunsch sterben zu dürfen. Sie durfte schnell und friedlich gehen, wenn auch nach Jahren, die ihr zunehmend gesundheitliche Beschwerden, Leid und Mühen brachten. Schwester Maria Baptista wurde 1936 im Landkreis Erding geboren und auf den Namen Franziska getauft. 18-jährig trat sie 1954 in unser Kloster ein und erhielt bei der Einkleidung den Ordensnamen Schwester Maria Baptista. 1958 legte sie die erste Profess, 1964 die ewige Profess, die Profess auf Lebenszeit ab. Es waren zwei große Arbeitsbereiche, die das aktive Ordensleben unserer Schwester Maria Baptista prägten. Gleich nach dem Ordenseintritt wurde sie in der Mühle eingesetzt. Dieser Tätigkeitsbereich umfasste das Mahlen des Mehls für den Bedarf des Klosters und der damaligen Anstalt Schönbrunn. Für die Landwirtschaft wurde ganzjährig das erforderliche Getreide gebrochen für die Versorgung des Viehbestandes. Nach der Ernte die Trocknung und Einlagerung des Getreides. Schwester Maria Baptista qualifizierte sich für diesen Aufgabenbereich mit einer zweijährigen Lehre mit Gesellenprüfung im Müllerhandwerk und legte 1963 die Meisterprüfung im Müllerhandwerk erfolgreich ab. Bis zur Stillegung des Betriebes im Jahr 1989 blieb dies ihr Arbeitsplatz. Es war eine oft schwere, körperlich anstrengende Arbeit, die sie jedoch gerne getan hat. Nach der Schließung hat Schwester Maria Baptista vielerlei Aufgaben im Haus- und Hofdienst übernommen und fand auch in diesem Arbeitsbereich nochmals eine Erfüllung. Die Arbeit in der Natur kam ihr sehr entgegen, die Beschäftigung im Freien und der damit verbundene weite Bewegungsraum und die vielen Kontakte. Mit ihren Talenten hat sich Schwester Maria Baptista ebenfalls gerne in die Gemeinschaft eingebracht: sie hielt Bastelabende für die Schwestern, inszenierte Feste und Feiern im Schwesterngarten und verwöhnte uns mit so manchem Schmankerl. In der Rückschau erkennen wir, dass unsere liebe Verstorbene seit Sommer 2019 zunehmend kränklicher wurde. Sie wohnte zuletzt in unserem Schwesternaltenheim und hat dort viel aufmerksame Begleitung und Unterstützung von Mitschwestern und Mitarbeiterinnen erfahren. Mit dem Rosenkranz in den Händen konnte man Schwester Maria Baptista immer antreffen, war es draußen im Schwesternpark, in ihrem Zimmer oder beim täglichen Besuch der Gräber auf dem Schwesternfriedhof. „Gott ist mein Alles“ war eines ihres Stoßgebete, und der Lobpreis im Staunen über die Natur, was sie uns schenkt, im Erkennen eines Schöpferss, der hinter all diesen Gaben und ihrer Schönheit steht, das war ihre betende Lebenshaltung. Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester Maria Baptista für ihr Lebenszeugnis, für ihr Leben, Beten und Dienen in unserer Gemeinschaft mit einem ewigen „Vergelt´s Gott!“. (Auszug aus dem Nachruf der Generaloberin Sr. M. Gabriele)