„Meine – unsere Erfahrungen in der Corona-Pandemie. Auswirkungen und Anregungen im Blick auf mein Gottesbild und mein Glaubensleben.“
Schwestern von Schönbrunn und vom Karmel Dachau Sr. Michaela Maria Holzner
So lautete der Titel des regionalen Schwesterntreffens, das am 7.Juli bei den Franziskanerinnen von Schönbrunn zusammen mit den Karmelitinnen aus dem Karmel Dachau in Schönbrunn stattfand. An diesem Nachmittag sollten wir Gelegenheit haben, mit dem Thema Corona die Geschehnisse und Erlebnisse rund um Corona nochmals Revue passieren zu lassen. Schwester Michaela Maria, Missionsschwester vom Heiligsten Erlöser, moderierte das Zusammensein an diesem Nachmittag. Ihr Zitat von Karl Rahner „Das Leben das wir hinter uns gebracht haben, müssen wir wieder vor uns bringen und mit den Augen Gottes anschauen“ und der Leitfaden für die Gruppenarbeit, den sie vorstellte, führte zu regen Austausch in Gruppen. Die meisten von uns Franziskanerinnen von Schönbrunn waren ja im Januar/Februar 2021 fast gleichzeitig an Corona erkrankt, manche sehr schwer, drei Schwestern sind an Corona gestorben. So waren die Rückmeldungen auch sehr berührend. Besonders auch, als Generaloberin Sr. M. Gabriele mit bewegten Worten berichtete, dass sie in der damals schweren Zeit die Karmelitinnen von Dachau um Gebetshilfe gebeten hat und die Priorin Sr. Irmengard damals am Telefon sagte: Wir sollen etwas von unserer Last zu ihnen geben und sie und ihre Schwestern tragen mit „Pack alles in einen Rucksack…..“ Weitere Schwestern und Brüder aus dem Bereich der Vereinigung der Schwestern und darüber hinaus haben ihre Gebetshilfe zugesagt und sich immer wieder erkundigt. Sr. Irmengard vom Karmel Dachau berichtete, dass sogar der Landrat des Landkreises Dachau seine Sorge um die Schwestern ihr gegenüber äußerte und seine Hilfe angeboten hat. Allen wurde die positive Erfahrung des Zusammenhelfens in dieser Zeit bewusst „einer trage des anderen Last….“
Herr Professor Dr. Ludwig Mödl
Herr Professor Dr. Ludwig Mödl referierte im Anschluss an den Austausch zu „Auswirkungen und Anregungen im Blick auf mein Gottesbild und mein Glaubensleben.“ „Ist die Pandemie eine Strafe Gottes?“ so der erste Satz seiner Ausführungen. „Das ist es nicht, aber ein Fingerzeig Gottes“, so gleich der zweite Satz. Er nannte zwei Ursachen der weltweiten Verbreitung des Coronavirus: Die globalen Wirtschaftskontakte und die weltweiten Kontakte durch den Tourismus. Die Corona Pandemie zeigte uns wieder den Wert von Gemeinschaft und der Kommunikation. Aber ebenso die Gefährdungen der Gesellschaft durch Vereinzelung, Privatisierung von Gemeinschaft und Gottesbild und das Streben nach absoluter Autonomie. Wir müssen neu lernen, die einfachen Beziehungen zu pflegen z.B. das Grüßen, einfache Formen des Gebetes, eine alltagsnahe Frömmigkeit. Dies hilft uns, unsere Beziehung zu Gott und zueinander lebendig zu halten.
Das Zusammensein des Nachmittages endete mit der gemeinsamen Eucharistiefeier.