Auf den Spuren von Franziskus und Klara in Assisi

Sr. M. Gabriele Konrad hat schon viele Gruppen nach Assisi begleitet. So auch in diesem Jahr. Sie hat eingeladen, auf den Spuren den Hl. Franziskus und der Hl. Klara  am Ort des Lebens und Wirkens dieser beider Heiligen deren Spiritualität nachzuspüren. Ein Bericht beschreibt den Weg und die Erlebnisse.

                               Die Pilgergruppe

Endlich war es soweit. Am Montag, den 18. September 2023, starteten wir voller Vorfreude unsere Reise nach Umbrien. Fröhlich und gut gelaunt machte sich die Pilgergruppe schon um 06.00 Uhr morgens von Schönbrunn aus auf den Weg. Nach 13-stündiger Fahrt, in bester Gesellschaft, erreichten wir Franziskus‘ Heimat. Bei einem Abendspaziergang durch die Altstadt, begleitet von Sr. M. Gabriele, konnten erste Eindrücke dieser einzigartigen Stadt gesammelt werden.

               

Blick auf die beleuchtete Burg über der Stadt Assisi                                                     Das umbrische Land

Am nächsten Tag starteten wir mit einem Besuch der franziskanischen Stätten in der Altstadt von Assisi. Sr. M. Gabriele in formierte uns über den Beginn des Weges des jungen Franziskus. Wir hörten von seiner Berufungsgeschichte und von Kerngedanken seines Wirkens. Der Höhepunkt am Spätnachmittag war der Besuch der Basilika San Francesco. Bruder Thomas Freidel, zuständig für die dortigen deutschsprachigen Führungen, erschloss uns die Geschichte des Kirchenbaus und den Reichtum der Fresken mit denen die Basilika ausgestaltet ist. Für uns alle war dies ein sehr überwältigender Eindruck. Den Tag beendeten wir mit einem feierlichen Gottesdienst.

   

   Bei San Frencesco                                                                                                            Vor der Kirche Santa Chiara

Am Mittwochvormittag wanderten wir zur Basilika Santa Maria degli Angeli in der Ebene von Assisi. Sr. M. Gabriele berichtete von der Bedeutung des Ortes für den heiligen Franziskus, die Entwicklung der franziskanischen Ordensfamilie und die regelmäßigen Versammlungen der Brüder an diesem besonderen Ort. „Ich habe das Meine getan, das Eure wird Christus Euch lehren“, diese Worte des sterbenden Franziskus deutete Sr. M. Gabriele hinein in die heutige Zeit. Die kleine Portiunkula-Kapelle, geborgen in der großen Basilika, bewegte uns an diesem Ort besonders.

Nachmittags besuchten wir die Kirche Santa Chiara und das Kloster San Damiano und lernten dabei das Leben und die Berufungsgeschichte der heiligen Klara kennen. Sr. M. Gabriele erklärte die uns vom Bild her allen bekannte Ikone des „Kreuzes von Damiano“. Die erhaltene Ursprünglichkeit des Ortes half uns dem Leben der heiligen Klara und ihrer Schwestern im Kloster San Damiano nachzuspüren.

Der Donnerstag war zwei besonderen Orten und ihrer Jubiläen in diesem Jahr gewidmet. In der Einsiedelei Fonte Colombo erfuhren wir von der Entstehung und Bedeutung der franziskanischen Regel. Im Greccio hörten wir von der ersten Krippenfeier, die der heilige Franziskus gestaltete. Die sinnenhafte Erinnerung und Feier der Menschwerdung Gottes war sein Anliegen. Beide Ereignisse jähren sich heuer zum 800sten mal.

Vom Unterwegssein der vergangenen Tage gut trainiert, machten wir uns Freitagvormittag auf den Weg zur Einsiedelei Carceri. Anderthalb Stunden waren es durchschnittlich, die wir im Schweigen und teils steil bergan gingen. Für viele von uns eine gute Form, die Eindrücke der Tage nachklingen zu lassen. In der Einsiedelei selbst, herrlich gelegen inmitten eines Steineichenwaldes, erfuhren wir vom kontemplativen Leben in franziskanischer Spiritualität. Der Wechsel von Aktivität und Stille, gute Balance von Individualität und Gemeinschaft, von Geben und Empfangen – Impulse, die Leben gelingen lassen auch in heutiger Zeit.

Am Samstagmorgen traten wir die Heimreise an. Beschenkt mit einer Fülle von Eindrücken und Erfahrungen, die hoffentlich lange in uns weiterklingen ……

Arrivederci Assisi!