Nachruf Schwester Maria Domitilla Klar
Am Samstag, den 28.Oktober 2023, ist unsere liebe Mitschwester Maria Domitilla Klar im Alter von 91 Jahren heimgegangen in die ewige Heimat bei Gott. Ein langes und erfülltes Leben hat sich vollendet. In den letzten Monaten war nicht zu übersehen, dass der irdische Lebensweg sich rundet und Schwester Maria Domitilla von uns Abschied nehmen wird. Sie ist gebürtig in Tauberfeld, im Landkreis Eichstätt. Bei der Taufe erhielt sie die Namen Sophia Genovefa. Sie wuchs mit sieben Geschwistern auf dem elterlichen Anwesen auf, besuchte die Volksschule in Tauberfeld und die ländliche Berufsschule in Schelldorf. Danach arbeitete sie auf einem bäuerlichen Anwesen in ihrer Heimat mit. Am 17.Februar 1951 trat sie als Kandidatin in unser Kloster ein. Bei der Einkleidung 1952 erhielt sie den Ordensnamen Schwester Maria Domitilla. Am 07.Januar 1954 legte sie die Erstprofess und am 24.Januar 1960 die ewige Profess, die Profess auf Lebenszeit ab. In den ersten sieben Ordensjahren war sie in der Wäscherei tätig, dann 20 Jahre lang in der Landwirtschaft. Im Jahr 1979 tat sich dann ein ganz neues Aufgabenfeld für Schwester Maria Domitilla auf. War sie zunächst in verschiedenen Wohngruppen zur Aushilfe eingesetzt, so wurde sie dann für sieben Jahre im Haus Maria Hilf in der Begleitung und Pflege von Menschen mit Behinderung tätig. Sie qualifizierte sich hierfür an der Fachschule in Attel zur Heilerziehungspflegehelferin. Mit ihrem herzlichen, humorvollen Wesen und ihrer Hifsbereitschaft gewann sie schnell das Vertrauen der Frauen, die sie betreute und ebenso das ihrer Mitschwestern, der Mitarbeitenden und Angehörigen. Ab März 1986 erhielt sie eine neue Aufgabe und wechselte dazu ins Schwesternaltenheim St. Raphael. Sie betreute dort mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ihre Mitschwestern. Selbst alt geworden und zunehmend auf Unterstützung und Pflege angewiesen, lebte Schwester Maria Domitilla seit Oktober 2012 in unserem Schwesternaltenheim. Zunehmend ist sie angewiesen geworden auf die Unterstützung durch andere, doch immer und vielleicht noch mehr, ist darin sichtbar geworden, welch geistliches Fundament sie getragen hat. Viele Gebete konnte sie auswendig sprechen, von bekannten Liedern sang sie problemlos mehrere Strophen mit, die Teilnahme an den Gottesdiensten war ihr wichtig, das Rosenkranzgebet, die Anbetung usw. Sie nannte die Ordensgelübde ein Geschenk Gottes, das uns gegeben ist um darin zu wachsen auf unserem Weg, die Gemeinschaft der Schwestern eine Kraftquelle, die gepflegt werden möchte. Und immer wieder benannte sie die Zufriedenheit und Dankbarkeit, die sie erfüllte. Darin war ihr die Muttergottes besonderes Vorbild und Orientierung. Schwester Maria Domitilla bleibt uns ein Vorbild an Treue und Bescheidenheit, an ihre liebenswerte Art, ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit zur rechten Zeit, werden wir uns gerne erinnern.
In ihrem Nachlassschreiben ist ein Vers aus dem Buch Jesaja enthalten, den wir ihr ins Sterbebild drucken ließen: „Die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft.“ Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester Maria Domitilla Klar für ihr Lebenszeugnis, für ihr Leben, Beten und Dienen in unserer Gemeinschaft mit einem ewigen „Vergelts’s Gott!“
Aus dem Nachruf der Generaloberin Sr. M. Gabriele