Nachruf Schwester Maria Maximiliana Hackner
Am Mittwoch, den 08.November 2023, ist unsere liebe Mitschwester Maria Maximiliana Hackner im Alter von 88 Jahren heimgegangen in die ewige Heimat bei Gott. Schwere Monate lagen hinter ihr, mit langen Klinikaufenthalten, mit Schmerzen und mehreren operativen Eingriffen. Es wechselten die Phasen von erforderlichen, teilweise belastenden Behandlungen, Besserungen im gesundheitlichen Befinden und erneuten Einbrüchen. Wir sind dankbar, dass Schwester Maria Maximiliana die letzten Lebenswochen zuhause in Schönbrunn verbringen durfte, gut versorgt und geborgen in der vertrauten Umgebung. Es ist tröstlich, dass sie im Sterben von den Menschen begleitet werden konnte, die sie gut kannten und die auf sie eingehen konnten, die ihr vertraut waren und ihr in liebevoller Zuwendung die letzten Tage erleichterten. Schauen wir auf den Lebensweg unserer Schwestern zurück: Schwester Maria Maximiliana wurde 1935 in Herrnsberg, im Landkreis Roth geboren. In der Heimatkirche wurde sie vier Tage nach der Geburt auf den Namen Katharina getauft. Schwester Maria Maximiliana wuchs in der Geborgenheit des Elternhauses gemeinsam mit zwei Schwestern und einem Bruder heran. Ihre Schwestern waren unsere im Jahr 2006 verstorbene Schwester Maria Thekla und unsere im Jahr 2010 verstorbene Schwester Maria Pantalea. Alle drei Schwestern waren zeitlebens mit ihrem im Jahr 2005 verstorbenen Bruder Hans und seiner Familie sehr verbunden. Nach dem Besuch der Volksschule in Herrnsberg und der ländlichen Berufsschule in Greding, arbeitete die junge Katharina zunächst auf dem elterlichen Anwesen mit. Mit 21 Jahren trat sie 1956 als Kandidatin in unser Kloster ein. Bei der Einkleidung erhielt sie 1957 den Ordensnamen Schwester Maria Maximiliana. 1959 legte sie die Erstprofess und 1965 die ewige Profess, die Profess auf Lebenszeit ab. Nach ihrem Ordenseintritt arbeitete sie zunächst drei Monate in der Bäckerei. Doch schon im September 1956 wechselte ihr Aufgabenbereich, der für mehr als 30 Jahre der ihrige bleiben sollte. Schwester Maria Maximiliana war fortan halbtags in der Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung und mit der verbleibenden Arbeitszeit im sogenannten Musikzimmer tätig. Ab dem Jahr 1983 und bis zu ihrem Ruhestand war sie dort dann ganztags eingesetzt. Es waren Aufgaben, die Schwester Maria Maximiliana erfüllten und die sie gerne tat. Mit viel Liebe und Sorgfalt pflegte sie die altgewordenen und kranken Frauen in der Gruppe. Die Aufgaben im Musikzimmer entsprachen so recht ihrer musikalischen Begabung. Sie kümmerte sich in all den Jahrzehnten vor allem um die musikalische Gestaltung der Liturgie und der Feiern in der Gemeinschaft. Sie leitete die hierfür erforderlichen Chorproben, verwaltete das Notenmaterial, bereitete die Musikprogramme vor und vieles andere mehr. Schon vor ihrem Ordenseintritt nahm Schwester Maria Maximiliana an einem zweijährigen Chorleiter- und Organistenkurs teil. Auf diesen Grundlagen konnte sie weiterbauen und sie tat es mit dem Klavier- und Orgelunterricht, den Gesangsstudien, den Fortbildungen zur Gestaltung des Chorgebetes und manches weitere ließe sich nennen. So wertvoll Schwester Maria Maximiliana das Orgelspiel war, so viel Freude sie am Spiel des Hackbretts hatte, ihre besondere Liebe galt dem Gesang. Und wer von uns erinnert sich nicht an ihre herrliche Sopranstimme, mit der sie den Chorgesang bereicherte oder gerade in den klassischen Orchestermessen als Solistin einen wesentlichen Anteil zu deren Gelingen beitrug? Schwester Maria Maximiliana war ein geselliger Mensch. Es war ihr ein Selbstverständnis, dass sie bei gemeinschaftlichen Terminen anwesend war, sich aktiv einbrachte und die Kontakte zu den Mitschwestern pflegte. So sehr sie das frohe und ungezwungene Beisammensein genießen konnte, so sehr war sie auch eine Frau der Stille und des Gebetes. Der tägliche Gottesdienst und das gemeinsame Chorgebet, die eucharistische Anbetung und das Rosenkranzgebet waren ihre geistlichen Quellen. Als in den vergangenen Jahren die körperlichen und auch geistigen Kräfte unserer Schwester mehr und mehr nachgelassen haben und sich ihre Selbständigkeit reduzierte, da konnte man das Fundament erkennen, auf dem ihr Leben gebaut war. An dieser Stelle danke ich allen Schwestern und Mitarbeiterinnen, die Schwester Maria Maximiliana in den vergangenen Jahren so aufmerksam und liebevoll begleitet und unterstützt haben. Für das Sterbebild von Schwester Maria Maximiliana haben wir einen Vers aus dem Magnifikat gewählt, den sie täglich bei der Vesper gesungen hat: „Meine Seele preist die Größe des Herrn.“ Der Lobgesang Mariens ist auch ihr Gebet geworden, das sie getragen hat all die Jahre ihres Lebens und hinein in die Stunden des Sterbens. Wir dürfen glauben und vertrauen, dass Schwester Maria Maximiliana Gott als ihren Retter erfahren durfte. Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester Maria Maximiliana für ihr Lebenszeugnis, für ihr Leben, Beten und Dienen in unserer Gemeinschaft mit einem ewigen „Vergelt’s Gott!“
Aus dem Nachruf der Generaloberin Sr. M. Gabriele