Die O-Antiphonen in der Adventszeit
Die letzten sieben Tage vor Weihnachten haben seit dem 7.Jahrhundert einen besonderen liturgischen Akzent. An diesen Tagen wird die Liturgie, vor allem die Vesper vom Stundengebet, von den so genannten 0-Antiphonen umrahmt – gesungene Verse, die so heißen, weil sie jeweils mit einer Christus-Anrufung beginnen, die eine der großen alttestamentlichen Messias-Verheißungen aufgreift. Jede Christus-Anrufung mündet in die Bitte „Komm!“
O-Antiphon vom 18.Dezember
„O Adonai, Herr und Führer des Hauses Israel – im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen und hast ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben: o komm und befreie uns mit deinem starken Arm!“
O-Antiphon vom 19.Dezember
„O Spross aus Isais Wurzel, gesetzt zum Zeichen für die Völker – vor dir verstummen die Herrscher der Erde, dich flehen an die Völker: o komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!“
O-Antiphon vom 20.Dezember
“ O Schlüssel Davids, Zepter des Hauses Israel – du öffnest, und niemand kann schließen, du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen: o komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!“
O-Antiphon vom 21.Dezember
„O Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne: o komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!“
O-Antiphonen vom 22. Dezember
„O König aller Völker, ihre Erwartung und Sehnsucht; Schlussstein, der den Bau zusammenhält: o komm und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!“
O-Antiphon vom 23. Dezember
„O Immanuel, unser König und Lehrer, du Hoffnung und Heiland der Völker: o komm, eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!“