Erinnerung an die deportierten und ermordeten Bewohner:innen von Schönbrunn zu Zeiten des Nationalsozialismus

 

Der Werte-Regenbogen  –  Deportationsbus-Nachbildung in der Kirche St.Josef

Der 18. Januar ist seit einigen Jahren dem Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde gewidmet, da am 18. Januar 1940 die erste Deportation von der „Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar“ in eine Tötungsanstalt stattfand. Das Vergegenwärtigen dieses dunklen Kapitels unserer Schönbrunner Geschichte ist wesentlich für eine konsequente Erinnerungskultur. Die Gedenkfeier wurde in diesem Jahr von Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften unserer Fachschule für Heilerziehungspflege in beeindruckender Weise vorbereitet und gestaltet. Sofort erkennbar war die Nachbildung eines dunklen Busses, wie sie zur Zwangsdeportation vorfuhren, in der Kirche aufgestellt, wo die Gedenkfeier stattfand. Dem gegenüber der Werte-Regenbogen zur Darstellung, dass die Mitarbeitenden des Franziskuswerk mit christlichen Werte wie Achtsamkeit, Respekt, Solidarität, Freiheit, Toleranz, Kreativität und Mut den menschenverachtenden Ideologien im HEUTE entgegentreten wollen.

Es ist den Verantwortlichen des Franziskuswerk  ein Anliegen, die notwendige Erinnerung an unsere Geschichte mit dem Hier und Heute zu verbinden, und dies auch bewusst in der Öffentlichkeit. So haben in Verbindung mit unserem Gedenktag schon kleine öffentliche Ausstellung stattgefunden oder die szenische Lesung mit den Münchner Kammerspielen. Mit Christian Springer konnte ein Kabarettist für den diesjährigen Gedenktag gewonnen werden, der sich seit vielen Jahren in seinen Bühnenprogrammen und weiteren Auftritten mit gesellschaftspolitische Entwicklungen und das Thema „Erinnern“ auseinandersetzt. Etwa 200 Interessierte hatten sich am 18.Januar im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau zur Abend-Veranstaltung eingefunden. Christian Springer überzeugte mit gekonntem Kabarett, das mit biographischen und tiefsinnigen Lebensweisheiten gespickt war.