Treffen der deutschsprachigen Schwestern von der Göttlichen Vorsehung vom 22. bis 25.09.2016 in Schönbrunn

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Im Jahr 1994 trafen sich zum ersten Mal, auf Initiative zweier Generaloberinnen aus Münster und Ribeauville ( Elsass), deutschsprachige Schwestern der Göttlichen Vorsehung aus sieben Gemeinschaften. Seitdem findet alljährlich ein gemeinsames Treffen abwechselnd in den verschiedenen Gemeinschaften statt. In diesem Jahr, es war das 23. Treffen, fanden die gemeinsamen Tage in Schönbrunn, bzw. im Tagungs – und Bildungshaus der Akademie Schönbrunn in Gut Häusern statt. Am Donnerstag reisten zwanzig Ordensfrauen – Vorsehungsschwestern – aus der Schweiz, Frankreich, Niederlande, Münster und Mainz an, fünf Schwestern nahmen aus Schönbrunn teil. Themenarbeit, Austausch und Begegnung sind jeweils die Schwerpunkte dieser Tage. Die Vorbereitung und Durchführung der Treffen obliegt der Vorbereitungsgruppe, bestehend aus fünf Schwestern. Im Jahr der Barmherzigkeit war das Motto: „Barmherzig wie der Vater“ das zentrale Thema dieser Tage. Mit Begrüßung, Vorstellung jeder Teilnehmerin, einer kurzen Einführung und einem gemeinsamen Abendlob war der Anreisetag ausgelastet und beendet. Der Freitag war gefüllt mit thematischer Arbeit im Plenum und in Kleingruppen. Ausgewählte Texte von Papst Franziskus waren der Leitfaden für den Austausch in den Gruppen, z.B. Geduld, Vergebung, Liebe –  Wesensmerkmale von Barmherzigkeit.

Am zweiten Tag, am Samstag, besuchte die Gruppe die hl. Pforte in der Klosterkirche in Fürstenfeld bei Fürstenfeldbruck, ca. 35 km. von Schönbrunn entfernt. Diese Barockkirche ist eine Kirche der Barmherzigkeit, denn im Altarbild und in der Figurengruppe auf den zwölf Beichtstühlen wird eindrücklich die Barmherzigkeit des Vaters vermittelt. Am Samstagnachmittag hat die Gruppe in der Gedenkstätte in Dachau einen kurzen und ganz persönlichen Eindruck in Stille und im Schweigen an diesem Ort erfahren können.

Die Teilnahme am Chorgebet (Non) bei den Karmelitinnen im Karmel Hl. Blut und das anschließende Gespräch mit einer Karmelitin war eine tiefe Erfahrung. Der Samstagabend begann mit der gemeinsam gesungenen Vesper mit den Schwestern von Schönbrunn in der Kirche St. Josef. Anschließend traf sich eine Gruppe Schönbrunner Schwestern mit den Teilnehmerinnen in der Cafeteria zu einem gemütlichen Beisammensein, verbunden mit dem Abendessen, einem bayerischen Büfett, lustiger Unterhaltung und Quizspiele mit Preisvergabe. Die Mitfeier des Sonntagsgottesdienstes um 10.00 Uhr in Schönbrunn, gestaltet vom Team der Seelsorge mit den Bewohner und Bewohnerinnen des Franziskuswerk Schönbrunn, war für die Gruppe eine erstmalige Erfahrung und hat sie sehr berührt. In der Reflexion zum Abschluss der Tage waren folgende (einige) Rückmeldungen :

„Erbarmen, Verzeihung, Liebe, Barmherzigkeit“ konnte an jeder Stätte erfahren und gespürt werden. „Reich beschenkt, zufrieden und dankbar fahre ich nach Hause.“ „Der Standort Schönbrunn war bestens geeignet, die Botschaft im Hl. Jahr, das Jahr der Barmherzigkeit persönlich und gemeinschaftlich zu vertiefen. Das Herz jedes Christen/ jeder   Ordensgemeinschaft soll  eine hl. Pforte sein und werden, war das Fazit der Rückmeldungen. „Das gemeinsame Beten von Morgen – Abendlob, die gemeinsamen Gottesdienste mit der Gruppe, hat unser Miteinander vertieft und bereichert mein (unser) geistliches Leben – Das gemeinsame Mittagessen mit den Schwestern von Schönbrunn im Refektor bildete den Abschluss des Treffens der Vorsehungsschwestern. Nach einer herzlichen Verabschiedung gingen diese dichten Tage zu Ende. Die geistige und spirituelle Verbundenheit in den Begegnungen der Schwestern untereinander ist eine schöne Erfahrung und bleibt über die Grenzen erhalten.

Das Treffen im kommenden Jahr findet in Saint de Jean Bassel in Lothringen ( Frankreich) statt.

 

„Es bleibt nicht immer so, Gott wird helfen“



Isai und Sr Gabriele am 27 6 16„Gott wird helfen – er ist da!“

Mit diesen Worten – einem Glaubenszeugnis – hat uns Isaiah teilhaben lassen an dem, woraus er lebt und was ihn trägt. Isaiah N. lebte ein knappes halbes Jahr hier bei  uns in Schönbrunn im Kirchenasyl. Seit Juli kann er nun wieder in der Nähe seiner vielen Freunde und Bekannten im Landkreis Altötting wohnen. Ebenso hat er ein für ihn besonders wichtiges Ziel erreicht: Im August hat er eine Ausbildung zum Lageristen begonnen, die Stelle war ihm bereits zugesagt, als er zu uns kam. Wir durften mit Isaiah einen sehr freundlichen und lebensbejahenden Menschen kennenlernen.

Er geht auf Menschen zu, interessiert sich für sie, lacht und ist fröhlich. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass er schon als sehr junger Mensch viel Schweres erleben und auch darin seinen Weg finden musste. Vielleicht hat auch das eine Fähigkeit in ihm gestärkt, mit der er auch uns beschenkt hat: Im Gespräch und in der Begegnung ist er ganz präsent, aufmerksam, wach und wertschätzend. Und: Isaiah ist ein sehr vertrauender und gläubiger junger Mann. Auch daran hat er uns Anteil geschenkt.

So erzählte er uns, dass in Stunden und Tagen, an denen es schwer für ihn wurde weil er nicht wusste wie sein Weg weitergehen sollte, er Hoffnung und Kraft aus dem Lied eines Sängers seiner Heimat geschöpft hat. inngemäß übersetzte er es „Es bleibt nicht immer so, Gott wir helfen, er ist da. Er lässt weinen, er schenkt lachen, er ist immer da. Vertraue ihm, er geht mit dir, er ist immer da.“ Das habe ihm Hoffnung und Halt gegeben erzählt Isaiah, gerade auch als es ungewiss war, ob er in Deutschland bleiben dürfe. „Es bleibt nicht so, Gott wird helfen!“ Das Lied wurde sein Gebet. „Er hat mir geholfen, es ging immer wieder weiter, auch jetzt“, so sagt ein strahlender Isaiah. Dabei bleibt er nicht stehen. „Ich gehe zu Gott und sage ‚Du mußt mir helfen‘, ich gehe auch und sage ‚Danke, du hast mir geholfen‘! Ich habe so viele gute Menschen kennengelernt, sie helfen, alles wird gut ….

 

Gedenken an Sr. M. Petronilla Strasser

Sr  M  Petronilla (2)

Selig, die im Herrn sterben“ diesen Vers (14,13) aus der Offenbarung des Johannes

haben wir über das Leben und Sterben unserer Mitschwester Sr. Maria Petronilla

Strasser geschrieben. Ja, selig ist, wer den Weg des Leidens und Sterbens so gehen

kann wie sie ihn gegangen ist. In Ergebenheit, mit Gottvertrauen, versöhnt und befriedet mit den Erlebnissen und Ereignissen ihres Lebens. So war sie innerlich frei für den Weg des Sterbens, den sie mit Glauben, mit Hoffnung und mit Liebe auf Gott hin gegangen ist. Vor 1 ½ Jahren wurde sie von einer schweren Krebserkrankung heimgesucht, seither ist sie einen schmerzvollen Leidensweg gegangen, mit zahlreichen Chemotherapien und zuletzt mit großen Schmerzen. Am vergangenen Donnerstag durfte sie mittags um 12.50 Uhr im Alter von 81 Jahren heimgehen zu Gott in das neue, ewige Leben, wo es keinen Schmerz, keine Tränen und keine Trauer mehr gibt.

Sie wurde geboren am 28.Oktober 1935 in Untermoosen – St. Leonhard am Wonneberg, Landkreis Traunstein. In der Taufe erhielt sie den Namen Anna. Sie wuchs im schönen Chiemgau auf und besuchte die Volksschule und anschließend die Ländliche Berufsschule. Über Gespräche mit ihrem Heimatpfarrer und durch Kontakte mit unserer +Sr. M. Bernardine Maier, reifte in ihr der Entschluss für ein Leben im Kloster. So trat sie dann auch mit 23 Jahren, am 13. Mai 1958, in unser Kloster ein. Am 06.Januar 1959 erhielt sie bei der Einkleidung den Ordensnamen Sr. Maria Petronilla. Die erste Profess feierte sie am 18.01.1961 und die Profess auf Lebenszeit am 15.01.1967.

58 Jahre lebte und wirkte Sr. Maria Petronilla in unserer Gemeinschaft.

Unser Kloster hatte in früheren Jahren einen großen Landwirtschaftlichen Betrieb mit 380 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sowie 80 ha Wald und hielt auch erstklassiges Nutz- und Zuchtvieh. Bis Ende der 1990iger Jahre waren jeweils bis zu 10 Schwestern im Rinderstall tätig.  Von der Tätigkeit her hatten sie einen eigenen zeitlichen Arbeitsrhythmus, so dass sie als kleiner Konvent im Ökonomiegelände in einem eigenen Haus zusammen lebten, gemeinsam beteten und im Rinderstall arbeiteten.

Wohl durch ihre Vorkenntnisse aus der elterlichen Landwirtschaft wurde Sr. Maria Petronilla nach ihrem Ordenseintritt in unserer Landwirtschaft im Rinderstall eingesetzt und sie blieb dort 45 Jahre hindurch tätig. Wer Sr. Maria Petronilla in der Zeit des aktiven Arbeitslebens erlebt hat wird bestätigen, dass sie eine außerordentlich begabte Frau war. In der Haltung von Zucht- und Nutzvieh konnte ihr kaum jemand das Wasser reichen, sie war in der Fachwelt voll anerkannt. Die Tierärzte schätzten sie wegen ihrer Kenntnisse und ihrer Tatkraft, ihr Stall wurde als erstklassig geführt bezeichnet, sie war handwerklich außerordentlich geschickt und hat sicher manchem Maschinenmechaniker das Staunen gelernt. Ebenso geschickt war sie in der Führung des Hauswesens der Schwestern und im Anbau des Gemüse- und Blumengartens im Ökonomiegelände. Um sich für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung zu qualifizieren, die als Hilfskräfte im Stall eingesetzt waren, besuchte sie 1977/78 zusätzlich die Fachschule für Heilerziehungspflege und schloss als staatlich geprüfte Heilerziehungspflegehelferin diesen Ausbildungsgang ab.

Als die Schwestern älter und weniger wurden, erfolgte eine Reduzierung der Milchkühe, 1998 wurde die Milchwirtschaft ganz eingestellt. Die Umstellung auf die Haltung von Galloway-Rindern und schließlich auf Ochsenmast mit Extensiver Weidewirtschaft brachte Erleichterung. Zu Beginn des Jahres 2003 erkannte Sr. Maria Petronilla, dass die Zeit reif war für eine Veränderung. Sie und ihre langjährige Weggefährtin Sr. Maria Luzia, sie ist vor drei Monaten verstorben, zogen gemeinsam in eine Wohngemeinschaft des Klosters und übernahmen eine neue Aufgabe. Diese bestand in der Mitarbeit im häuslichen Bereich und in der Anlagenpflege. Es war ein Geben und Nehmen zwischen beiden Schwestern. Sr. Maria Luzia war dankbar für die Umsicht und Fürsorge von Sr. Maria Petronilla und Sr. Maria Petronilla war dankbar für die Mithilfe und das mitschwesterliche Dasein von Sr. Maria Luzia. Es war für beide nicht einfach, nach 45 Jahren Selbständigkeit im Ökonomiebereich, sich in die vorgefundene Wohngemeinschaft mit anderen Schwestern zu integrieren. Es war ein Prozess des Einübens einer neuen Tätigkeit und des sich neu Eingliedern in die Gemeinschaft der Schwestern, dem sie sich bereitwillig stellten. Das Leben inmitten der Schwesterngemeinschaft und die Übernahme von Aufgaben für diese, war eine neue bereichernde Erfahrung, wie Sr. Maria Petronilla einmal sagte.

Vor 1 ½ Jahren, zu Beginn des Jahres 2015 verspürte Sr. Maria Petronilla die ersten Anzeichen des schweren Krebsleidens. Es begann die letzte Wegstation in ihrem Leben. Im April 2015 wurde sie von der Diagnose „Krebs“ in Kenntnis gesetzt und sie musste sich einer Operation unterziehen. Es folgten zahlreiche Behandlungen und Anfang Juli dieses Jahres musste sie sich nochmals einem operativen Eingriff unterziehen. Mit großer innerer Kraft und bewundernswerter Haltung hat Sr. Maria Petronilla von Anfang an diese schwere Krankheit angenommen. Im April sagte sie in einem Gespräch: „In meiner Krankheit erlebe ich Augenblicke der Gnade und der Dankbarkeit über meine Berufung zur Ordensfrau. Erst jetzt erfasse ich, welch Glück damit verbunden ist.“

Ganz bewusst erlebte sie das Fortschreiten der Krankheit, das Schwächerwerden, das Nachlassen der Kräfte. Sie wusste, dass sie sterben wird und sie redete ganz offen und ohne Scheu darüber. Sie lebte bis zum Augenblick des Todes aus einer lebendigen Gottesbeziehung, mit Vertrauen auf Gottes Vorsehung, mit einer großen Liebe zum heiligsten Herzen Jesu. Vor drei Wochen empfing sie das Sakrament der Krankensalbung. Es waren mehrere Schwestern zugegen und wir konnten erleben, mit welcher Innigkeit und Freude Sr. Maria Petronilla die Krankensalbung empfing. Noch Tage danach sagte sie, dass es eine Gnadenstunde für sie war. Sie sagte: „Ich weiß, ich bin nicht allein, ER, Christus, geht mit mir den Kreuzweg weiter. Die Hälfte habe ich schon, nun geht es in die letzte Wegstrecke des Kreuzweges“. Auf dieser letzten Wegstrecke durchlitt sie auch die Not des Sterbens wo sie sagte, „Sterben ist nicht leicht – Herr dein Wille geschehe.“

Wir danken unserer Schwester Maria Petronilla für Ihr Beispiel und ihr Zeugnis, gerade in der Zeit der Krankheit und des Sterbens. Und wir danken ihr für ihr Leben in unserer Gemeinschaft, für ihren Dienst und ihr Wirken im Auftrag unserer Kongregation mit einem ewigen Vergelts Gott.

 

Sr. M. Benigna Sirl

Generaloberin

Sr. Maria Irenäa Linseisen feiert 101. Geburtstag

Sr M Irenäa am 100 Geburtstag

Sr. Maria Irenäa hat bei guter Gesundheit im Kreis ihrer Mitschwestern und mit vielen Gratulanten ihren 101. Geburtstag gefeiert.

80 Jahre lebt Sr. Maria Irenäa zwischenzeitlich in Schönbrunn. Denn im Alter von 21 Jahren ist sie 1936 in das Kloster der Franziskanerinnen von Schönbrunn eingetreten. Sie stammt aus einer Landwirtsfamilie aus Willertshausen im Landkreis Freising, wo sie mit elf, zwischenzeitlich verstorbenen, Geschwistern aufgewachsen ist. Bis zum Klostereintritt arbeitete sie auf dem elterlichen Hof mit, so dass es verständlich war, dass sie auch im Kloster Schönbrunn 40 Jahre lang in der Landwirtschaft, in der Viehhaltung und im Ackerbau tätig war.

Seit dem 1.Februar 1994 wohnt Sr. Maria Irenäa im Altenheim St. Raphael der Franziskanerinnen von Schönbrunn. Ihr Tagesablauf hatte und hat eine feste Struktur. Die tägliche Teilnahme am Stundengebet der Schwestern, am Gottesdienst und das persönliche stille Gebet während des Tages in der Hauskapelle sind für sie bis heute ein Bedürfnis und eine Kraftquelle. Sr. Maria Irenäa ist eine sehr naturverbundene Schwester. Sie freut sich an den kleinen und einfachen Dingen, sei es eine Blume, ein Landschaftsbild oder eine Ansichtskarte. Bis auf den heutigen Tag verfolgt sie mit großem Interesse das Tagesgeschehen in Politik und Kirche. Sie liest täglich die Tageszeitung, hört regelmäßig am Radio die Nachrichten und informiert die Mitschwestern und die Mitarbeiterinnen.

Wir wünschen ihr weiterhin eine gesegnete und erfüllte Zeit.

Eine Wanderung rund um Schönbrunn

am 06.Juni 2016 war wiederum ein Treffen der Schwestern der U70 Gruppe der Franziskanerinnen von Schönbrunn. Etwa alle sechs Wochen treffen wir uns zum Austausch, zur Besinnung und zur Arbeit mit aktuellen Themen. Meist nimmt auch Msgr. Michael Bartmann als unser Pfarrer an den Treffen der Gruppe teil, die er seit einer gemeinsamen Fahrt nach Assisi im Jahr 2011 begleitet. Sr. M. Bernadette führte uns dieses Mal einen Weg um das Dorf Schönbrunn herum und stellte uns bei den Stationen am Weg Fragen zur Reflexion und zum Thema Identität.

Zum Abschluss der Wanderung sangen wir gemeinsam die Vesper und waren anschließend zu einem fröhlichen Imbiss versammelt. Es tat gut, unsere Bewegungen zu erspüren und im übertragenen Sinn nachzuspüren und uns dazu auszutauschen.

Auf auf zum fröhlichen Wandern U70 07.06.16

Auf, auf zum fröhlichen Wandern……..

U70 07.06.15 Laur. Barb. Regina Elisabeth

Austausch im Schatten schöner Bäume…….

Das Schwesternteam im Klostergut Harpfetsham ab 01.06.2016

Schwesternteam mit Generaloberin am 30.5.16

Von links: Sr. M. Ruperta, Sr. M. Regina (Leiterin), Sr. M. Cäcilia, mit Generaloberin Sr. M. Benigna

Nachdem die bisherige Leiterin Sr. M. Petra Schmaußer krankheitsbedingt in das Mutterhaus nach Schönbrunn zurückgekehrt ist, übertrug Generaloberin Sr. M. Benigna am 01.06.2016 Sr. M. Regina Greimel die Leitung des Klostergut Harpfetsham. Zusammen mit ihrer Stellvertreterin Sr. M. Cäcilia und unterstützt von Sr. M. Ruperta, leben und arbeiten die Schwestern zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Klostergut Harpfetsham der im Landkreis Traunstein, nahe dem Waginger See.

 

Wie das Kloster in Schönbrunn im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen ist auch das Klostergut Harpfetsham ein Geistliches Zentrum im Pfarrverband Palling-Freutsmoos. Überall dort, wo an die Gegenwart Gottes geglaubt wird, wo diese gefeiert und lebendig gehalten wird, dort ist ein Geistliches Zentrum. Das Klostergut Harpfetsham ist ein Ort des Glaubens, der Gastfreundschaft und des wertschätzenden Miteinanders in den Begegnungen. Darüber hinaus betreibt das Klostergut ein Gästehaus für Bildungs- und für Urlaubsmaßnahmen.

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Taizègebet zum Pfingstfest am 13. Mai

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wie jeden zweiten Freitag im Monat versammelten wir uns zum Taizègebet

um 19.00 Uhr in unserer Kirche St. Josef.

Unser Beten war erfüllt von der Bitte „Veni sancti Spiritus – komm heiliger Geist“.

 

Komm herab, o Heiliger Geist

Der die finstre Nacht zerreißt,

strahle Licht in diese Welt.

 

Ich, wir, die Welt, wir alle haben die Gaben des Heiligen Geistes so nötig;

die Gaben des Rates, der Weisheit, der Einsicht, der Erkenntnis,

der Stärke, der Frömmigkeit, der Gottesfurcht.

 

Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu.

 

 

Zum Gebetstag um geistliche Berufe 17.April 2016: Meine persönliche Berufung zur Ordensfrau

Stock & Stab

Mein Lebensentwurf war einmal ein anderer. Ich war kein allzu frommes Kind. Als junges Mädchen ging ich gerne mit Freunden zum Tanzen, ins Kino, weniger gerne in die Kirche und hatte den Traum von einer eigenen Familie.

Zwei Tanten von mir waren Franziskanerinnen von Schönbrunn. Ich mochte es gar nicht gerne, wenn sie mir nahelegten, ich solle doch auch ins Kloster gehen. Ich wehrte dies stets vehement ab und dachte mir: „ Das ist das Letzte was ich will.“ Bis ich die Schwestern in Schönbrunn näher kennen lernte. Ihre Begeisterung für Gott und für die Menschen, ihre einfache und fröhliche Art,  ihr Dasein für Menschen, die der Hilfe bedürfen, rührten mich an. Und ich weiß noch ganz genau, wie ich eines Tages in der Kirche kniete und eine tiefe Sehnsucht mich erfüllte. „Alles beginnt mit der Sehnsucht“. Dieses Zitat von Nelly Sachs fällt  mir ein, wenn ich an dieses Erlebnis zurück denke. Ich nenne es meine Berufungsstunde. Nach längerem innerem Ringen bat ich bei den Franziskanerinnen von Schönbrunn um Aufnahme. Vier Jahrzehnte sind seither vergangen. In den ersten Jahren meines Lebens als Ordensfrau gab es neben der Freude über die Berufung immer wieder Augenblicke des Fragens, ob ich wohl die richtige Lebensentscheidung getroffen habe!? Voraus gingen meist existentielle Umbrüche im persönlichen, gemeinschaftlichen oder beruflichen Leben, oft auch ausgelöst durch unterschiedliche Ereignisse, Begegnungen, Situationen, neue Lebensphasen mit neuer Identitätsfindung. Heute bin ich mit mir im Reinen, wie es so schön heißt. Mehr denn je erfüllt mich zutiefst Frieden über mein Leben als Ordensfrau. Ich liebe meine Gemeinschaft und fühle mich in ihr beheimatet. Sie ist mir Glaubensgemeinschaft und ich weiß, dass ich an der menschlich-spirituellen Kraft meiner Mitschwestern partizipieren kann. Die franziskanische Ausrichtung, der Auftrag unserer Kongregation für Menschen mit Unterstützungsbedarf, der klösterliche Lebensrhythmus von Gebet und Arbeit, von Pflege des gemeinsamen Lebens und dem nachgehen können persönlicher Interessen, entspricht mir ganz und gar. Gott durch mein Leben zur Welt bringen, darin sehe ich meine persönliche Berufung. Für Gott, für die Menschen, dazu gebe ich heute wie damals mein Ja.

März 2016

Sr. Maria Benigna Sirl

Franziskanerin von Schönbrunn

Gedenken an Schwester Maria Florentine Hierl

* 06.05.1931             + 31.03.2016

 Sr M Florentine

Fassungslos, erschrocken und bestürzt waren wir, als wir die Nachricht hörten, dass unsere Mitschwester Maria Florentine verstorben ist. In fünf Wochen hätte sie ihren 85. Geburtstag gefeiert. Noch klingen uns die Gesänge des Osterfestes in den Ohren „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Der Tod ist tot, das Leben siegt“. So dürfen wir auch für unsere verstorbene Mitschwester hoffen, dass sie hineingenommen ist in das Geheimnis der Auferstehung und sie die Worte vernehmen darf:

„ Sei getrost, ich bin auferstanden und bin immer bei dir.“

Sr. Maria Florentine wurde geboren in Neuses, Kreis Eichstätt. In der Taufe erhielt sie den Namen Stilla. Sie hatte 16 Geschwister, eine Großfamilie, wie sie heutzutage kaum mehr anzutreffen ist. Eine leibliche Schwester von ihr war unsere Sr. Maria Kleopha, die im Jahr 2000 verstorben ist. Für Sr. Maria Florentine war der Kontakt zu ihren Angehörigen und Bekannten immer sehr wichtig und wertvoll. Auf die Frage nach ihrem Weg in das Kloster sagte Sr. M. Florentine, dass sie ihre Schwester, Sr. Kleopha, öfter besuchte, dabei die Schwestern von Schönbrunn kennenlernte und in ihr der Wunsch wach wurde, ebenfalls in das Kloster nach Schönbrunn zu gehen. Sie war knapp 20 Jahre alt, als sie bei uns, den Franziskanerinnen von Schönbrunn, um Aufnahme bat. 1953 erhielt sie in der Einkleidung den Ordensnamen Sr. Maria Florentine. 1955 feierte sie erste Profess und 1961, 10 Jahre nach dem Ordenseintritt, die Ewige Profess, die Bindung auf Lebenszeit. Nach dem Ordenseintritt ist immer auch die Frage der beruflichen Tätigkeit eine wichtige Entscheidung. Je nach Eignung und Neigung erfolgt der berufliche Einsatz oder eine Ausbildung. Unsere Kongregation war bis in die 1970iger Jahre handwerklich sehr autark. Dies bedeutete, dass die Schwestern häufig eine handwerkliche Ausbildung erhielten. Sr. Maria Florentine zeigte offenbar Eignung und Neigung für das Schneiderhandwerk. Sie absolvierte von 1951 bis 1953 eine Lehre im Herrenschneiderhandwerk, die sie mit der Gesellenprüfung abschloss. Bereits nach sechs Jahren, 1959, machte sie die Meisterprüfung im Herrenschneiderhandwerk in München. Einer weiteren Weiterbildungsmaßnahme zur Qualifizierung in der beruflichen Rehabilitation zur Ausbildung für Menschen mit Behinderung stellte sie sich von 1976 bis 1978. 45 ½ Jahre war sie insgesamt in der Herrenschneiderei tätig. Als sich ein Wandel in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den 1990iger Jahren abzeichnete, immer weniger Maßanzüge, Hosen, Sakko etc. für Männer in Auftrag gegeben wurden, wurde im Juni 1996 der Betrieb der Herrenschneiderei in Schönbrunn eingestellt. Aufgrund ihrer handwerklichen Fähigkeiten wurde Schwester Florentine der Ordensschneiderei zugeteilt, wo sie die letzten 20 Jahre bis vor einigen Wochen mit Freude mitarbeitete. Des Weiteren war Sr. Maria Florentine über viele Jahrzehnte, als früher in Schönbrunn noch Theateraufführungen stattfanden, für die Theaterkostüme und für die Theaterrequisiten zuständig. Nicht zu vergessen die Organisation der jährlichen Nikolausbesuche, bei denen sie den Nikolaus kleidete und  begleitete. Sr. Maria Florentine war ein geselliger Mensch und ein Gemeinschaftsmensch. Sie interessierte sich für andere Menschen und kam gerne mit ihnen ins Gespräch. Sie hatte stets zu den ganz alltäglichen oder zu den verschiedenen besonderen Anlässen einen Spruch, einen zutreffenden Vers, oder ein entsprechendes Gedicht auf den Lippen und konnte diese zum Besten geben. „Einer trage des anderen Last“, dieses Pauluswort war für sie wichtig und mit den Jahren mehr und mehr Lebensprogramm für sie geworden. Sr. Maria Florentine war mit Freude Ordensfrau, sie betete gerne und vertiefte sich in die Zwiesprache mit Gott. „Die Eucharistie und das Gebet, diese sind meine große Kraft“ so sagte sie. Körperliche Beschwerden suchten sie in den letzten Jahren mehr und mehr heim und ließen sie das Älterwerden spüren. Nun ist ihre Erdenzeit beendet. Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben verstorbenen Mitschwester für ihr Dasein in unserer Gemeinschaft und für Ihren vielfältigen Dienst an den Menschen im Auftrag unserer Kongregation. Wir wünschen ihr, dass sie nun die Herrlichkeit Gottes schauen darf.

 

Gedenken an Schwester Maria Luzia Endres

* 09.05.1935                + 21.03.2016

Sr  LuziaAm Montag, den 21. März 2016 ist unsere Sr. M. Luzia Endres im Klinikum Dachau verstorben. Sie war dort seit 11 Tagen wegen eines Oberschenkelhalsbruches, den sie sich in der Nacht vom 09. auf den 10. März zugezogen hatte.

80 Jahre und 10 Monate ist unsere Mitschwester alt geworden. Am 09. Mai 1935 ist sie in Oberlauterbach, Kreis Neuburg-Schrobenhausen, geboren und erhielt in der Taufe den Namen Theresia. Sie war 25 Jahre alt, als sie am 20. April 1960 in unser Kloster eintrat. Am 17.Januar 1961 erhielt sie in der Einkleidung den Ordensnamen Schwester Maria Luzia. Am 07.Januar 1963 feierte sie die erste zeitliche Profess und am 12. Januar 1969 die Ewige Profess. Dies ist die Feier, bei der wir uns auf Lebenszeit Gott weihen, uns an die Gemeinschaft binden und gegenüber der Kirche, Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen versprechen.

Sr. M. Luzia erzählte uns, dass ihre Mutter ihr bei der Ewigen Profess anvertraut habe, dass sie, die Mutter, von ihrem Hochzeitstag an dafür gebetet habe, dass eines ihrer Kinder ins Kloster geht. Sr. M. Luzia freute sich über ihre Berufung zur Ordensfrau. Sie beschrieb das vor einigen Jahren mit den Worten: „Ich bin glücklich und bleibe glücklich. Was kommt, das kommt, ich nehme es an.“

56 Jahre gehörte Sr. M. Luzia unserer Gemeinschaft an. 43 Jahre hat sie in unserer Landwirtschaft gearbeitet. Unser Kloster hatte in früheren Jahren einen großen Landwirtschaftlichen Betrieb mit 380 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sowie 80 ha Wald und hielt auch erstklassiges Nutz- und Zuchtvieh. Bis Ende der 1990iger Jahre war stets eine Gruppe Schwestern im Rinderstall tätig. Von der Tätigkeit her hatten sie einen eigenen zeitlichen Arbeitsrythmus, so dass sie als kleiner Konvent im Ökonomiegelände in einem eigenen Haus zusammen lebten und im Rinderstall arbeiteten. Sr. M. Luzia sagte immer, dass sie gerne im Rinderstall tätig war. Die Arbeit kannte sie von Jugend auf, sie hat die Tiere geliebt. Und außerdem habe sie durch ihre Arbeit über viele Jahrzehnte zur Selbstversorgung in Schönbrunn beigetragen.

Sr. M. Luzia war eine Mitschwester, die freundlich und humorvoll im Umgang war. Stets einfach, treu, zufrieden und immer dankbar. Sie liebte das Beten, die Zwiesprache mit Gott. Dies und die tägliche Hl. Messe sowie das gemeinschaftliche Leben mit ihren Mitschwestern, gaben ihr die  Kraft für jeden Tag. Die letzten zwei Jahre lebte Sr. M. Luzia in unserem Schwesternaltenheim St. Raphael. Liebevoll betreut und umgeben von ihren Mitschwestern und den Mitarbeiterinnen der Gruppe Ursula. Schwester Luzia litt an einem zunehmenden dementiellen Syndrom, das Sprachschwierigkeiten, Wortfindungsstörungen und Orientierungsschwierigkeiten mit sich brachte.

Als Sr. M. Luzia wieder einmal sehr verzagt war über ihren Zustand des Vergessens, weil sie das was sie dachte nicht in Sprache bringen konnte, sagte eine Mitschwester zu ihr, dass sie daran glauben darf, dass es so ist, wie es im Evangelium vom Barmherzigen Vater heißt: „Es geht nicht darum, dass man viel kann und viel leistet. Gott kommt mir entgegen und nimmt mich an wie ich bin. Sie soll nicht denken, sie muss viel lesen können und in formulierten Gebeten sprechen. Sie soll nur denken oder sagen „Jesus, meine ganze Liebe schenke ich Dir“.“ Über diesen Zuspruch war Sr. M. Luzia sehr erleichtert. Sie hat sich gefreut und gesagt, „ja das kann ich noch und das will ich täglich beten

„Jesus, meine ganze Liebe schenke ich Dir.“

Wir Franziskanerinnen von Schönbrunn danken unserer lieben Mitschwester Sr. M. Luzia für Ihr Lebenszeugnis in unserer Gemeinschaft und für ihren selbstlosen Dienst im Auftrag unserer Kongregation.