Augen-Blick mal! Franziskanische Angebote auf dem Katholikentag

Besuchen Sie das Zelt der Franziskanischen Familie auf der Katholikentagsmeile in Leipzig. Nehmen Sie sich Zeit für einen kleinen Parcours mit vier Augen-Blicken auf unsere Sichtweise des Katholikentagsmottos: „Seht, da ist der Mensch!“

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen mit franziskanischer Beteiligung finden Sie unter: http://www.infag.de/seiten/doku.php/clara_francesco
Zusätzlich finden Sie hier einen Handzettel mit den Veranstaltungen als PDF zu Download.

Franziskanerinnen gründen Viktoria-von-Butler-Stiftung

Mit einem Festgottesdienst und einem Festakt haben wir, die Franziskanerinnen von Schönbrunn, nach einjähriger Vorbereitungszeit die Viktoria-von-Butler-Stiftung, kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts, gegründet.

In den vergangenen sieben Jahren und insbesondere in den letzten drei Jahren haben wir, die Franziskanerinnen von Schönbrunn, eingehend unsere Ordenssituation analysiert. Wir haben unsere demografische Entwicklung in den Blick genommen, wir haben uns als Gemeinschaft und mit Beratern dazu ausgiebig ausgetauscht. Wir haben uns dem gesellschaftlichen Auftrag der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention und den daraus erwachsenden Umwandlungserfordernissen für das Werk der Behindertenhilfe gestellt und in einem Prozess der Entscheidungsfindung entschieden, unseren Wirkungsbereich zukunftsfähig aufzustellen und zu gestalten.

Aus diesen Überlegungen heraus haben wir uns für die Errichtung einer kirchlichen Stiftung des öffentlichen Rechts entschieden. Die Gründung der Viktoria-von-Butler-Stiftung sehen wir als einen weiteren Schritt der kontinuierlichen Entwicklung in der 150 jährigen Geschichte der Kongregation und ihrer Arbeit für Menschen mit Behinderung in Schönbrunn.

Franziskanerinnen enthüllen Gedenktafel am Schloss Hartheim

„Heute sind wir hier am Gedenkort Schloss Hartheim, um ein Versprechen einzulösen.“ Mit diesen Worten begrüßte Sr. M. Benigna Sirl, Generaloberin der Franziskanerinnen von Schönbrunn, die mitgereisten Besucher. Anlass war die Enthüllung einer Gedenktafel an dem Ort, an dem 1940/41 196 Männer und Frauen mit Behinderung dem Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. „Mit dieser Gedenktafel erinnern wir an die Ermordeten. Es ist dieser Akt des Erinnerns aber auch wieder ein Anruf an jede und jeden von uns, wachsam zu sein auf die Zeichen und Strömungen unserer Zeit und uns heute einzusetzen für die Würde und zum Heil für diejenigen Menschen, denen die Möglichkeiten und Fähigkeiten fehlen, ihre Interessen selbst zu vertreten.“ Das Datum war nicht zufällig gewählt: Vor 75 Jahren wurden die ersten Männer und Frauen aus Schönbrunn ins österreichische Hartheim deportiert und umgebracht worden.

Die Glastafel trägt als zentrales gestalterisches Element die Aufschrift ‚Unwert‘. Der Schriftzug ist unterbrochen durch einen Spalt im Glas, der das Wort in die Silben ‚Un‘ und ‚Wert‘ trennt. „Das Glas versinnbildlicht die Zerbrechlichkeit menschlichen Lebens und schließt damit an die künstlerische Gestaltung des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim mit an“, sagte Bruder Thomas Hessler OSB, Benediktiner vom Europakloster Gut Aich, der die Tafel gestaltet hat. „Mit der Gestaltung, die ähnlich dem Mahnmal in Schönbrunn ist, wird ein Bogen gespannt von dort nach Hartheim.“

Die Anbringung der Tafel ist ein weiterer Baustein in der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Schönbrunn. Im Jahr 2011 wurde in einem wissenschaftlichen Symposium und der Veröffentlichung ein großer Teil der Zeit aufgearbeitet. Bis heute forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Archiv der Franziskanerinnen von Schönbrunn. Bei der zentralen Gedenkfeier 2011 gaben die Franziskanerinnen das Versprechen ab, auch an dem Ort eine Gedenktafel anzubringen, der im Rahmen des T4-Programms eine der zentralen Tötungsanstalten war.

Im Rahmen der sogenannten Aktion T4 wurden mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in d den Jahren zwischen 1940 und 1945 systematisch ermordet. Sie wurden als „unwertes Leben“ klassifiziert und zunächst zentral, nach ersten Protesten aus Kirchenkreisen, verdeckter und dezentral in unterschiedlichen Einrichtungen und Krankenhäusern umgebracht. Aus Schönbrunn wurden insgesamt 546 Männer und Frauen deportiert und ermordet. Ihrer gedenkt die Kongregation und das Franziskuswerk jedes Jahr am 27. Januar, dem bundesweiten Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus.

Sr. M. Bernadette als Gemeindereferentin ausgesendet

Zusammen mit acht weiteren Frauen wurde Sr. M. Bernadette Neumann bei einem Festgottesdienst mit H. H. Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger am 17. Oktober 2015 in München als Gemeindereferentin ausgesandt. Tags darauf wurde sie im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen begrüßt, in dem sie nun als Gemeindereferentin eingesetzt ist.

Die Feier in der Pfarrkirche St. Benno in München stand unter dem Motto „Von Gott berührt“. Im Anschluss fand ein Stehempfang statt. Die neuen Gemeindereferentinnen haben bereits zwei Jahre als Gemeindeassistentinnen gearbeitet und ihre Zweite Dienstprüfung erfolgreich abgelegt. Sie werden in Pfarreien des Erzbistums München und Freising in der Pastoral arbeiten.

Zusammen mit Sr. M. Bernadette ausgesendet wurden Monika Beil (28) aus Erding für den Pfarrverband Perlach, Kerstin Butge (46) aus München für St. Theresia in München, Ariane Frimberger (34) aus Breitbrunn für den Pfarrverband Alternerding-Klettham, Vanessa Großmann (29) aus Mudersbach für St. Sebastian in Gilching, Monika Kraus (48) aus Weildorf für den Pfarrverband Trostberg, Marianne Meisinger (56) aus Trostberg für den Pfarrverband Garching-Engelsberg, Ulrike Saam (49) aus Unterschleißheim für St. Benno in München und Maria Steindlmüller (29) aus Prien für den Pfarrverband Eggstätt.

Gemeindereferenten arbeiten in ihren Einsatzpfarreien im Team mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferenten zusammen. Sie sind zum Beispiel in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit tätig oder in der Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf Erstkommunion und Firmung, sie begleiten Bildungsangebote und gestalten Wort-Gottes-Feiern. Zudem unterrichten sie in Grund-, Haupt- und Förderschulen katholische Religionslehre. Gemeindereferenten haben entweder an einer Fachhochschule Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit oder an einer Fachakademie für Religionspädagogik studiert beziehungsweise das berufsbegleitende Würzburger Fernstudium absolviert. Teilweise haben sie zuvor einen anderen Beruf ausgeübt.

Sr. M. Irenäa Linseisen feiert 100. Geburtstag

Sr. M. Irenäa von den Franziskanerinnen von Schönbrunn hat vergangenen Samstag, den 18. Juli 2015 bei guter Gesundheit ihren 100. Geburtstag gefeiert. Ihre Mitschwestern und ihre Familie freuten sich gemeinsam mit der Jubilarin über die zahlreichen guten Wünsche der vielen Gratulantinnen und Gratulanten: Neben Landrat Stefan Löwl und dem Röhrmooser Bürgermeister Dieter Kugler ließen es sich auch Pfarrer Michael Bartmann vom Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen und Michaela Streich vom Franziskuswerk nicht nehmen, Sr. Maria Irenäa persönlich zu gratulieren.

Im Alter von 21 Jahren ist sie 1936 in das Kloster der Franziskanerinnen von Schönbrunn eingetreten. Sie stammt aus einer Landwirtsfamilie aus Willertshausen im Landkreis Freising, wo sie mit elf, zwischenzeitlich verstorbenen, Geschwistern aufgewachsen ist. Bis zum Klostereintritt arbeitete sie auf dem elterlichen Hof mit, so dass es verständlich war, dass sie auch im Kloster Schönbrunn 40 Jahre lang in der Landwirtschaft, in der Viehhaltung und im Ackerbau tätig war.

Seit dem 1.Februar 1994 wohnt Sr. Maria Irenäa im Altenheim St. Raphael der Franziskanerinnen von Schönbrunn. Ihr Tagesablauf hatte und hat eine feste Struktur: „Bete und Arbeite“ war und ist ihre Devise. Die tägliche Teilnahme am Stundengebet der Schwestern, am Gottesdienst und das persönliche stille Gebet während des Tages in der Hauskapelle sind für sie bis heute ein Bedürfnis und eine Kraftquelle.

Sr. Maria Irenäa freut sich an den kleinen und einfachen Dingen, sei es eine Blume, ein Landschaftsbild oder eine Ansichtskarte. Sie ist eine sehr naturverbundene Schwester. Bis ins hohe Alter half sie noch bei der Obsternte mit, hielt die Gartenanlage um das Haus in Ordnung oder kehrte die Wege. Besondere Freude hat Sr. Maria Irenäa, wenn sie während des Tages die Vögel an der Vogeltränke vor ihrem Zimmer beobachten oder ihnen zuschauen kann.

Bis auf den heutigen Tag verfolgt sie mit großem Interesse das Tagesgeschehen in Politik und Kirche. Sie liest täglich die Tageszeitung, hört regelmäßig am Radio die Nachrichten und informiert die Mitschwestern und die Mitarbeiterinnen.

Ehemaliger Direktor Nikolaus Oster gestorben

Am 10. Februar 2015 ist der langjährige Direktor der ehemaligen Anstalt Schönbrunn, Pfarrer Nikolaus Oster, im Alter von 89 Jahren verstorben. Pfarrer Oster war von 1977 bis 1994 Direktor der damaligen Anstalt Schönbrunn, aus der in seiner Amtszeit das Franziskuswerk Schönbrunn hervorging, von 1994 bis 2000 war er Leiter der Seelsorge in Schönbrunn für die Kongregation und das Franziskuswerk.

Pfarrer Nikolaus Oster wurde 1925 in Wasserburg am Inn geboren und wurde 1951, gemeinsam mit Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., in Freising zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Stationen in der Pfarr- und Militärseelsorge wurde ihm 1977 von Joseph Ratzinger, damals Erzbischof von München und Freising, die Stelle als Direktor in Schönbrunn angeboten, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 innehatte. Seinen Ruhesitz hatte er ebenfalls in Schönbrunn, dessen weitere Entwicklung er in den vergangenen Jahren wohlwollend begleitete.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Schwestern der Kongregation, die Pfarrer Oster in seiner Zeit als Direktor persönlich kennenlernten, schätzten ihn als Führungsfigur und Seelsorger, dem stets Schönbrunn und die Menschen am Herzen lagen. In seiner 23-jährigen Amtszeit vollzogen sich zahlreiche bauliche aber auch fachliche Neuerungen und Modernisierungen, sowohl in der betrieblichen Organisationsstruktur.

Ein besonderes Anliegen war Pfarrer Oster die Renovierung der Kirche St. Josef in den Jahren 1983 bis 1985 und deren künstlerisch-theologische Innenausstattung. Neben der Notwendigkeit für bauliche Veränderungen war es Pfarrer Oster stets ein Anliegen, zuerst fachlich und menschlich gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die in Schönbrunn eine Heimat für Menschen mit Behinderung schaffen. So fiel in seine Amtszeit auch die Errichtung der Akademie Schönbrunn als weithin anerkannte Ausbildungsstätte für alle Berufe der Eingliederungshilfe.